Sequoia National Park – Lake Trail und Big Sherman Tree

Der Sequoia National Park zählt zwar zu einem der schönsten National Parks in Nordamerika, steht aber meist im Schatten des nördlich davon gelegeneren, viel bekannteren Bruders Yosemite National Park. Zu Unrecht. Der Sequoia National Park bietet außergewöhnliche Landschaften und natürlich die Heimat von Sequoias, den riesigen Mammutbäumen. Neben diesen Mammutbäumen, die dem Park seinen Namen geben, gibt es im Sequoia National Park aber auch über 3200 Seen, von denen viele auf über 2500m liegen und daher ungewöhnliche und sehenswerte Panoramen bieten (Infos von der National Park Service Seite). Der Sequoia National Park ist aufgrund dieser Vielfältigkeit seiner Landschaft daher bestens geeignet um eine Tageswanderung oder gar einen Campingausflug dorthin zu unternehmen.

Unterwegs auf dem Lake Trail

Wir haben uns für eine Tageswanderung auf dem Lake Trail entschieden um eben einige dieser Bergseen zu sehen. Start der Tour ist Wolvertone Trailhead am Ende der Wolvertone Road. Dort ist ein großer Parkplatz. Falls benötigt, besteht dort auch die Chance sich nochmal vor der Wanderung zu erleichtern! Wir schließen mitgebrachtes Essen, was wir nicht mit auf Wanderung nehmen, in bereitgestellte Container weg, da ansonsten im Park wild lebende Bären das Auto aufbrechen könnten (Warnhinweise dazu überall im Park). Der Trail startet auf der Seite des Parkplatz, wo auch die Straße endet in nördlicher Richtung. Mit Blick auf die Straße etwa 50 Meter rechts davon.

Hirschkuh im Wald des Sequoia National Parks
Im Sequoia National Park kann man nicht nur die Landschaft sondern auch wilde Tiere bestaunen

Es geht erstmal gemütlich durch den Wald, quasi über Stock und Stein. Nach einiger Zeit kommen wir zu einer Gabelung, an der wir links abbiegen um auf dem Lake Trail zu bleiben. Ab hier geht es dann auch schon „steiler“ bergauf (was aber nie wirklich steil wird). Der Lake Trail, teilt sich dann irgendwann selbst in zwei Trails: den Watchtower Trail und den Hump Trail. Bergauf beschließen wir den Watchtower Trail zu nehmen. Wie sich später herausstellt eine gute Entscheidung. Wir sind immer noch im Wald unterwegs aber an vielen Stellen ist die Aussicht schon vielversprechend und wir sehen einige Berge des Seuqioa National Parks.

Am Watchtower

Blick ins Tokopah Valley vom Watchtower im Sequoia National Park
Blick vom Watchtower ins Tokopah Valley

Es geht weiter bergauf und nach zwei Serpentinen stehen wir an einem grandiosen Aussichtspunkt: dem Watchtower, eine Formation aus Granitsteinen. Direkt dahinter die Klippe, von der es direkt einige Hundert Meter in die Tiefe geht. Von hier blicken wir auf ein überwältigendes Tal, das Tokopah Valley. Nicht ohne Grund ein sehr beliebter Fotopunkt, wenn man auf dem Lake Trail unterwegs ist. Ein Foto von dieser Aussicht habe ich an prominente Stelle auf meinen Blog gepackt: Es ist das Header-Bild. In „echt“ natürlich noch beeindruckender als die digitale 2D-Ansicht.

Heather Lake

Ein Angler am Heather Lake im Sequoia National Park
Ein Angler am Heather Lake

Ein kleiner Plausch mit anderen Wanderern und eine Snack-Pause später gehen wir weiter. Der Weg wird steiniger und schlängelt sich um die Granitfelsen. Nicht viel später kommen wir an den ersten von den einigen Seen, nachdem der Lake Trail benannt ist: Heather Lake. Ein glasklarer See eingebettet zwischen Bäumen und Felsen auf einer Höhe von 2800m. Auch hier machen wir eine kleine Pause um das traumhafte Wetter und die Aussicht auf das türkisblaue bis fast schon smaragdgrüne Wasser zu genießen.

Aster und Emerald Lake

Aster Lake im Sequoia National Park
Bergpanorama am Aster Lake

Weiter geht’s auf dem Lake Trail, der sich erst bergauf, dann wieder ein Stück bergab dem nächsten See nähert. Wir blicken auf Aster Lake. Dieser See liegt nicht direkt an unserem Trail sondern etwa 100 Höhenmeter tiefer. Aber wir sparen uns die Abzweigung dorthin. Nur einige Gehinuten weiter kommt nämlich schon der nächste See und unser Zielpunkt für heute: Emerald Lake. Wie Heather Lake auch etwa 2800m hoch gelegen und umgegeben von einem atemberaubenden Bergpanorama liegt Emerald Lake im hintersten Eck eines kleinen Hochtals.

Wanderer sitzt am Emerald Lake im Sequoia National Park
Pause am Emerald Lake

8,5 Kilometer von unserem Startpunkt entfernt machen wir es uns hier bequem. Nach einigen Stunden wandern entscheiden wir uns doch die Schuhe auszuziehen und unsere Füße und Waden im eiskalten Emerald Lake etwas abzukühlen. Wir ärgern uns schon etwas, dass wir keine Schwimmsachen dabei hatten, als wir sehen, dass andere Wanderer erstmal eine Runde im See schwimmen gehen. Aber die kleine Abkühlung unserer Beine ist nichtsdestotrotz eine super Idee. Nach anderthalb Stunden am See mit Abkühlung und unseren mitgebrachten Snacks entscheiden wir uns den Rückweg anzutreten.

Zurück über den Hump Trail

Dreckige Beine nach einer Wanderung
Nein, meine Beine sind nicht von der Sonne, sondern vom Dreck so braun!

Am Aster Lake und Heather Lake wieder vorbei, kommen wir an die Weggabelung, wo sich Watchtower Trail und Hump Trail trennen. Wir biegen zum Hump Trail ab. Im Gegensatz zum Watchtower Trail bewegen wir uns fast nur im Wald ohne Ausblick auf Berge oder Bergseen. Der Weg führt erst ein kurzes Stück steil nachoben, bevor es genauso steil gefühlt endlos lange bergab geht. Der Weg ist aber tatsächlich ein gutes Stück kürzer als der Hinweg über den Watchtower Trail. Aufgrund der mangelnden Aussicht und der doch auf die Knie gehenden steilen Abschnitte des Weges würde ich für den Rückweg eher den Watchtower Trail empfehlen. Der Rückweg zieht sich mehr als erwartet und wir kommen gegen 15 Uhr wieder an unserem Auto an. Erstmal Schuhe wechseln und von den mittlerweile unbequemenen Wanderschuhen in bequeme Sneaker schlüpfen. Vorher natürlich erstmal die sandigen Waden abwischen.

Abstecher zum General Sherman Tree

Winzige Menschen im Vergleich zum riesigen Sequoia Mammutbaum
Menschen sehen wie Ameisen aus im Vergleich zu den riesigen Sequoias

Fix machen wir uns auf dem Weg zum General Sherman Tree. Denn wenn wir schon mal im Sequoia National Park sind, müssen wir uns natürlich auch die Mammutbäume anschauen. Auf dem Weg dorthin (mit dem Auto) merken wir schon: hier ist jetzt ganz schön viel los. Während wir noch morgens mit drei anderes Autos auf dem Parkplatz standen, als wir losgewandert sind, steht mittlerweile der ganze Parkplatz voll.

Und auch beim General Sherman Tree schaut es nicht besser aus. Mit Müh und Not bekommen wir einen Parkplatz. Auf dem Fußweg zum Mammutbaum merken wir auch: das hier ist für den Massentourismus angelegt. Kein kleiner Wanderweg, nein. Ein gepflasterter superbreiter Spazierweg führt zu dem voluminösten Baum der Erde. Die 800 Meter bis zum Baum sind schnell zurückgelegt. Wir machen ein paar Erinnerungsfotos von diesem gigantischen und beeindruckenden Bäumen und schon geht’s zurück zum Auto. Nach der entspannten Wanderung auf dem Trail Lake sind uns hier einfach zu viele Menschen. Nichtsdestrotrotz ein sehr schöner und ereignisreicher Tag!

Der jüngere Bruder des Sequoia National Park ist der Kings Canyon National Park. Erfahre mehr über eine Tageswanderung auf dem Paradise Valley Trail.

Interessieren dich Wanderungen im Grand Canyon? Sowohl der South Kaibab Trail als auch der Hermit Trail bieten interessante Tageswanderungen.

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