Kings Canyon National Park – Paradise Valley Trail

Kings Canyon und Sequioa National Park sind zwar zwei verschiedene National Parks, werden aber gemeinsam verwaltet, da sie direkt nebeneinander liegen. Der weitaus bekanntere National Park ist der Sequoia National Park mit seinen Mammutbäumen. Nichtsdestrotrotz kann man auch im Kings Canyon National Park atemberaubende Landschaften bewundern und daher beschließen wir am Tag nach unserer Wanderung auf dem Lake Trail im Sequoia National Park den Kings Canyon zu erkunden. Wir entscheiden uns für den einfach zu laufenden Paradise Valley Trail, der zu den „Mist Falls“ führt.

INFO Wanderung Kings Canyon Paradise Valley Trail
Lage: Kalifornien, USA

Höhe: 1732 m ü. NHN

Höhenmeter: 270 hm

Länge: 13 km

Dauer: ca. 4:00 h insgesamt

Popularität: in den Sommermonaten gut besucht, aber immer noch weniger besucht als Trails in den National Parks Sequoia oder Yosemite.

Technik: Leichter Wanderweg

Startpunkt für Google: CA-180, Sierra, CA 93633, USA

Der frühe Vogel…

Wie sich schon früh morgens herausstellt ein herausfordernder Plan. Aufgrund einer Anfahrtszeit von zweieinhalb Stunden (ja, kein Tippfehler) sind wir um halb fünf aufgestanden, um morgens um halb acht am Trailhead unserer geplanten Wanderung anzukommen. Gesagt, getan. Über zahllose Serpentinen geht es mit durchschnittlich 30 mph zum National Park. Endlich angekommen gönnen wir uns ein trockenes Frühstück, das aus Knuspermüsli besteht. Trocken deswegen, weil ich in der morgendlichen Eile (und warhscheinlich auch der Uhrzeit geschuldet) die Milch im Kühlschrank vergessen hatte. Ja es war meine Schuld (das möchte ich hier ausdrücklich nochmals erwähnen).

…fängt die Moskitos

Aussicht auf ein Tal mit Fluss im Kings Canyon National Park

Nun gut, gestärkt geht es los. Das erste Stück der Wanderung verläuft im Tal auf sandigen Wegen. Nicht sehr anstregend, aber eine regelrechte Moskitoplage macht uns in der ersten Stunde das Leben quasi zur Hölle. Wir können nicht anders, als ständig mit unseren Händen vor unserem Gesicht herum zu wedeln. Da haben es sich andere Wanderer leichter gemacht und direkt auf ihrer Wanderung Hüte mit angenähtem Netz (ähnlich eines Imkerhutes) mitgenommen. Wir merken es uns für das nächste Mal, sollte es ein nächstes Mal geben.

Nach einiger Zeit verläuft der Weg in einen Wald hinein. Schattig und über Stock und Stein geht es den schmalen aber immer gut erkennbaren Pfad weiter. Neben uns ein größerer Fluss, der sich seinen Weg durch den Fels bahnt. Der Pfad führt irgendwann gemählich aber sicher bergauf. Wir kommen nach einiger Zeit zu einem Felsvorsprung, von dem man zum Einen sehr gut die reißenden Wassermassen rechts neben sich beobachten kann und zum Anderen einen guten Ausblick in das hinter sich gelegene Tal inklusive nettem Bergpanorama hat. Diese Aussicht siehst du auf dem Titelfotos dieses Beitrags.

Ziel erreicht

Weiter geht’s zu unserem eigentlichen Ziel: einem größeren Wasserfall des gleichen Flusses weiter flussaufwärts. Der Weg führt weiterhin durchs Dickicht des Waldes. Das Ziel ist nicht mehr weit. Tatsächlich haben wir schon bald danach den Wasserfall erreicht und machen eine ausgedehnte Mittagspause. Wir lassen unsere Füße ins eiskalte Wasser baumeln und essen unsere Vorräte. Nach uns kommen noch einige andere Wanderer an, die sich auch erstmal eine nasse Abkühlung gönnen. Das Rauschen des Wasserfalls übertönt fast alle Geräusche.

Ein Wasserfalls (Mist Falls) auf dem Paradise Valley Trail
Unser Tagesziel: die Mist Falls auf dem Paradise Valley Trail

Gesättigt geht es den gleichen Weg zurück. Eigentlich nicht sehr spannend. Ich mag eher Rundwege mit unterschiedlichem Rückweg zum Hinweg um die gleichen Dinge nicht zwei mal zu sehen. Uns kommen mehr und mehr Wanderer entgegen (sie scheinen wohl nicht so früh aufgestanden zu sein wie wir). Auch vor uns befinden sich nun einige Wanderer, zu denen wir aufschließen. Auf einmal passiert etwas: irgendein Tier hat die Aufmerksamkeit der Wanderer vor uns erregt. Wir hören nur wie das Wort „bears“ verwendet wird.

Ihr wollt mir doch einen Bären aufbinden

Bärenmama und Bärenjunges im Wald
Die Bärenfamilie verschwindet wieder im Wald

Bären!?! Jetzt sind auch wir hellwach. Im Gebüsch haben sie angeblich Bären gesehen. Und tatsächlich: In diesem Moment laufen die Bären auf den Wanderweg. Ungefähr zehn Meter vor uns befindet sich die Braunbären-Mama mit ihrem Jungen. Sie laufen eine Weile vor uns auf dem Weg her. In der nächsten Kurve biegen sie aber wieder ins Dickicht ab. Unglaublich! Wir können ein paar unscharfe Fotos machen und so plötzlich wie die Bären da waren, sind sie auch schon wieder weg. Bis dahin fand ich die Wanderung eher unspektakulär im Vergleich zu Sequoia und Grand Canyon, aber dieses Erlebnis war schon unvergesslich.

Auf dem restlichen Weg unterhalten wir uns noch mit den anderen Wanderen, die gerade von einer mehrtägigen Wanderung auf dem John-Miur-Trail inklusive Besteigung des Mount Whitney zurückkommen. Eine interessante Inspiration für eine unserer nächsten USA Rreisen 🙂 Ganz unspektakulär treten wir die zweieinhalb Stunden Heimweg an, machen noch eine kleine Fotopause (siehe Bild unten) und lassen den Tag Revue passieren.

Bergpanorama im Kings Canyon National Park
Bergpanorama im Kings Canyon National Park

Unsere USA-Reise führte uns auch in den Sequoia National Park: von der Wanderung auf dem Lake Trail berichte ich in diesem Beitrag.

Interessieren dich Wanderungen im Grand Canyon? Sowohl der South Kaibab Trail als auch der Hermit Trail bieten interessante Tageswanderungen!

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