Alpenüberquerung Etappe 3 – Nach Mieming

Keine Wolke ist am Himmel zu sehen, die Sonne strahlt. Beim Blick aus dem Fenster direkt nach dem Aufstehen können wir kaum glauben, dass gestern noch Weltuntergangswetter herrschte. Nach unserem Frühstück machen wir uns direkt auf den Weg nach Mieming. Leider sind unsere Wanderschuhe aufgrund des Vortages immer noch feucht. Und das, obwohl wir sie über Nacht unter dem warmen Ofen verstauen durften… Da müssen wir jetzt durch! Wir gehen die breite Forststraße Richtung Tillfußalm und biegen nach der Brücke links ab Richtung Niedere Munde, unser heutiger „Gipfel“. So richtig Gipfel ist die Niedere Munde jedoch nicht, sondern eher einer der niedrigeren Punkte auf dem Grat der Mieminger Kette. Wer früh aufsteht und noch einen Gipfel mitnehmen möchte, kann sicherlich auch noch den Abstecher über die Hohe Munde machen (oder direkt mal als Tagestour machen, zum Beispiel diese Tour bei Bergtour Online). Das war für uns keine Option, denn auch so haben wir gute Aussichten!

INFO Etappe 3

Weg: Gaistalalm bis Mieming

Höhenmeter: 740 hm hoch, 1180 hm runter

Länge: 14,5 km

Dauer: 4:30 h

Popularität: Wenig begangener Wanderweg

Technik: Mittelschwere Wanderung mit teilweise ausgesetzten Stellen

Über die Mieminger Kette

Der Weg führt in den Wald und wenig später über eine Kuhweide (habe ich schon erwähnt, dass Kühe ohne Zaun zwischen mir und Kuh mir doch recht viel Respekt einflößen!?). Wir kommen weiter nach oben und der Weg wird felsiger. Am Weg begegnen wir einige Male zwei Bergziegen, die sich schnell aus dem Staub machen, als sie uns erblicken. Etwas neidisch schauen wir hinterher, denn so schnell wie diese Bergziegen kommen wir dann doch nicht den Berg hoch.

Leutascher Ache
Blick zur Leutascher Ache, im Hintergrund die Mieminger Kette

Blick auf die Zugspitze

Auf dem Weg nach oben werden wir dann auch von den Wolken eingeholt, die schon kurz, nachdem wir losgewandert sind, ins Gaistal gezogen sind. Vorher machen wir schnell noch ein paar Panoramafotos, denn ab einer gewissen Höhe haben wir einen guten Blick auf die Zugspitze mit dem Münchner Haus. Immerhin heute gute Aussichten 🙂 Und das Beste: bis zum Abstieg begegnen uns keine anderen Wanderer.

Blick auf das Gaistal mit Wettersteinmassiv
Malerische Lage der Gaistalalm zwischen Wettersteinmassiv und Mieminger Kette
Blick auf die Zugspitze mit Münchner Haus
Hinter mir das Wettersteinmassiv mit der Zugspitze (ganz klein erkennt man das Münchner Haus!)

Die Niedere Munde

Nach etwas mehr als zwei Stunden erreichen wir die Niedere Munde. Leider befinden wir uns mitten in den Wolken und haben weder zurück auf das Wettersteingebirge noch runter Richtung Mieming und das Inntal eine gute Aussicht. Nur eine weiße Wand. Schade, aber da wird sich auch in der nächsten halben Stunde nichts dran ändern. Wir machen uns an den langen Abstieg, denn hier oben ist es ganz schön windig.

Zunächst ziemlich steil und auch rutschig vom gestrigen nassen Wetter geht es auf felsigem Wege bergab. An der Wegabzweigung zur Neuen Alphütte machen wir auf einer Bank eine erste Pause. Hier befinden wir uns unter der Wolkendecke und können ganz gut ins Inntal blicken. Da liegt noch einiges an Wegstrecke vor uns. Gestärkt geht es auf einfachen Waldwegen in Serpentinen Richtung Tal. Ab der Strassbergalm laufen wir auf einem breiten Forstweg, den auch viele E-Biker für einen Abstecher zur Alm zu nutzen scheinen.

Rastplatz mit Wegweiser
Unser Rastplatz

Über das Mieminger Plateau

Der letzte Abschnitt führt über das Mieminger Plateau durch die kleinen Ortschaften Wildermieming und Affenhausen, wo wir auch nochmal unseren Bargeldbestand auffüllen. Wildermieming, eine Gemeinde mit weniger als 1000 Einwohnern dürfte dem ein oder anderen durch die Serie „Der Bergdoktor“ bekannt sein: Der Ort hieß in der Serie zwar Sonnenstein, aber das Bergdoktorhaus gibt es immer noch! Der Weg zieht sich dieses letzte Stück ganz schön. Wir merken unsere Füße. Endlich kommen wir in Mieming an der Pension Post an. Hier duschen wir erstmal (endlich wieder duschen!), waschen unsere Sachen und genießen die Sonnenstrahlen auf dem Balkon vor unserem Zimmer. Zum Abendessen gehen wir in die Pizzeria gegenüber. Die Pizzen sind top! Leider so groß, dass wir uns je die Hälfte einpacken lassen. Das sollte sich aber am nächsten Tag als nützlich erweisen…

Blick über das Mieminger Plateau Richtung Mieming
Blick in das Mieminger Plateau Richtung Oberinntal
Blick über das Mieminger Plateau

Pension Post in Mieming

Auch wenn die Pension Post keine Berghütte ist und damit auch nicht in unser kleines Hüttenranking aufgenommen wird, hier trotzdem ein paar Worte zu unserer Unterkunft. Wir haben ein einfaches Doppelzimmer mit Bad/Dusche. Das Zimmer hat noch einen großen Südbalkon, den wir bei dem super Wetter auch ausgiebig nutzen. Nicht nur um das Wetter zu genießen, sondern auch um unsere gewaschenen Sachen zu trocknen 😉 Das Frühstück ist gut: Es gibt Brot, Semmeln, Marmelade, Käse, Wurst und ein gekochtes Ei für jeden. Außerdem O-Saft und natürlich Kaffee. Insgesamt wirklich sehr empfehlenswert, vor allem auch wegen der sehr netten Gastgeber.

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Etappe 2

Etappe 4

Hier gibt’s die Etappenübersicht!

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